Da der Stiefvater zwar eine Bezugsperson für das Kind ist, aber nicht leiblich verwandt, hat er laut Gesetz kein Umgangsrecht. So kann er den Kontakt zu seinem Stiefkind nicht verlangen. Dient der Kontakt jedoch dem Kindeswohl, kann ihm ein Gericht, ein Besuchsrecht einräumen.
Was darf ich als Stiefvater?
Der Stiefvater hat kein eigenes Erziehungsrecht, muss die Mutter aber nach Möglichkeiten unterstützen. Wird er dazu bevollmächtigt, kann er z.B ein Zeugnis oder ähnliches unterschreiben. Wichtig ist in erster Linie, dass sich beide Elternteile in Erziehungsfragen absprechen und eine einheitliche Linie vertreten.Was ist das kleine Sorgerecht?
„Kleines Sorgerecht bedeutet, dass der Stiefvater oder die Stiefmutter für das Stiefkind eine eigene Entscheidungsbefugnis und rechtliche Vertretungsbefugnis in allen Angelegenheiten des täglichen Lebens hat. “ Dies betrifft Fragen zur Ernährung, zur Gesundheit, Hygiene und zu Alltagsfragen aus der Schule betreffen.Viele Menschen gehen nach einer Trennung oder Scheidung irgendwann eine neue Liebesbeziehung ein. Daraus werden oft Patchwork-Familien, in denen die Partner mit ihrem eigenen Nachwuchs und den Kindern des Partners, den Stiefkindern, zusammenleben. Die leibliche Verwandtschaft spielt im Alltag meist keine Rolle, im Erbfall aber schon. Denn in Patchwork-Familien erben leibliche Kinder und Stiefkinder nicht immer gleich.
Zumindest gibt es jenseits dieses Modells heutzutage viele andere familiäre Konstellationen, teils werden diese von der Reproduktionsmedizin hervorgebracht.
Zwar ist die Leihmutterschaft in Deutschland verboten, dennoch beauftragen Bundesbürger nicht selten ausländische Leihmütter damit, ein Kind für sie auszutragen.

Dabei kann die Leihmutter zum Beispiel die befruchtete Eizelle der beauftragenden Frau austragen, was rechtlich die Frage aufwirft, wer eigentlich die Mutter des Kindes ist. Die Antwort auf diese Frage hat nicht nur Folgen für dassondern auch für das Erbrecht, wie Experten für Erbrecht immer wieder betonen siehe Info-Box.
Mit dem Thema moderne familiäre Konstellationen und erbrechtliche Folgen hat sich auch der befasst. April 2017 in Berlin statt. Im Vorfeld des Deutschen Erbrechtstages hatte Prof. Anatol Dutta von der Universität Regensburg deutlich gemacht, dass Elternschaft sich heutzutage kaum noch auf das klassische Bild von Mutter, Vater, Kind reduzieren lässt.
Dutta zufolge in aktuellen familiären Konstellationen rechtliche, soziale, intentionale und biologische Eltern. Das sei auch eine FolgeKinder entstehen zu lassen. Damit diese Kinder und ihre Familien erbrechtlich nicht benachteiligt werden, muss sich das Erbrecht modernisieren, Patchwork-Familien: Sind Stiefeltern und Stiefkinder miteinander verwandt? Doch jenseits der Reproduktionsmedizin fordern auch andere familiäre Konstellationen das aktuelle Erbrecht heraus.
Das beginnt bereits bei Patchwork-Familien und der Frage, wie Kinder in diesen Familien erben können. Nach der aktuellen Rechtslage gelten folgende Regeln: Bringt in einer Patchwork-Familie einer der Partner leibliche Kinder mit in die Ehe, werden diese zu Stiefkindern.
Keine Heirat für Stiefvater und Stieftochter
Im Erbfall kann es nach dem Tod des Stiefelternteils passieren, dass die Stiefkinder nichts von dem Erbe erhalten. Die leiblichen Kinder können demgegenüber mindestens den Pflichtteil des Nachlasses beanspruchen.
Oder Geschiedene, die wieder heiraten und mit ihrem neuen Partner eine Patchwork-Familie gründen. Stiefkinder können keinen Pflichtteil beanspruchen Im Alltag vieler Patchwork-Familien interessiert die leibliche Verwandtschaft kaum.
Wichtig wird sie aber in bestimmten Situationen, bei einem Erbfall etwa. Stirbt nämlich ein Stiefelternteil, kann es passieren, dass die Stiefkinder nichts vom Erbe erhalten.
Die leiblichen Kinder können demgegenüber mindestens den Pflichtteil des Nachlasses beanspruchen. Diese Rechtslage erklärt sich daraus, dass Stiefkinder und Stiefeltern juristisch betrachtet nicht miteinander verwandt sind, sondern verschwägert.
Sie sind allein gesetzliche Erben ihres leiblichen Elternteils, nicht des Stiefelternteils.

Stirbt dieses, fallen Stiefkinder nicht unter das Erbrecht und können noch nicht einmal einen Pflichtteil erhalten. Erbschaft für Stiefkinder: Adoption der Stiefkinder? Wer seinem Stiefkind entgegen dieser Rechtslage einen Teil seines Vermögens vererben will, hat dazu verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist, dass Stiefkind zu adoptieren, denn durch eine Adoption wird das Stiefkind zum gesetzlichen Erben des Stiefelternteils.
Aber Stiefkind-Adoptionen sind nicht immer möglich.
Wenn der Stiefvater auch genannt werden will
Es bieten sich daher eher erbrechtliche Wege an, um ein Stiefkind am Nachlass zu beteiligen. Wie kann man ein Erbe unter leiblichen Kindern und Stiefkindern verteilen? Denn ein solches, älteres Dokument könnten eine neue Verfügung unwirksam machen. Existiert bereits ein älteres Testament oder ein älterer Erbvertrag, empfiehlt es sich, dieses Dokument so ändern, dass es Was darf ein Stiefvater und was nicht?
neuen Verfügung inhaltlich nicht wiederspricht. Im nächsten Schritt sollte man überlegen, wo der finanzielle Schwerpunkt des Testaments oder des Erbvertrages liegen soll, es geht also um die Frage: Wer soll wie viel und was erben?
Hier sind verschiedene Szenarien denkbar, je nachdem, wie man den überlebenden Partner absichern will und ob man seinen leiblichen Kindern mehr vom Erbe hinterlassen will als den Stiefkindern oder ob alle Kinder gleichermaßen erben sollen, was in vielen Patchwork-Familien Was darf ein Stiefvater und was nicht?
Fall sein wird. Diese Vorgaben kann der überlebende Partner zwar nicht beliebig verändern, aber Szenarien wie diese sind doch denkbar: So könnte es sein, dass der überlebende Partner sich nach dem Tod des Gatten nicht an die einst getroffenen Vorgaben hält Was darf ein Stiefvater und was nicht?
das Erbe schon zu Lebzeiten an seine leiblichen Kindern weitergibt. Das ist zwar eigentlich nicht zulässig, wenn es dem gemeinschaftlichen Testament widerspricht. Auch Einzeltestamente bergen Risiken, denn bei dieser Art von Verfügung steht es jemanden frei, sie zu ändern — den Ehepartner darüber informieren muss er nicht. Einen Erbvertrag muss man notariell beurkunden lassen, die Kosten dafür hängen vom Umfang des Erbes ab.
Wer über einen Erbvertrag seinen Partner absichern und seinen leiblichen Kindern wie auch Stiefkindern etwas von seinem Vermögen hinterlassen will, hat verschiedene Möglichkeiten: Im Erbvertrag können sich die Ehegatten zum Beispiel als Alleinerben einsetzen. Stirbt der zweite Partner, werden alle im Erbvertrag genannten Kinder, leibliche Kinder wie Stiefkinder, Schlusserben und teilen sich das Erbe zu gleichen Teilen.
Regeln für den Pflichtteil der leiblichen Kinder Da die leiblichen Kinder in dieser Konstruktion einen Pflichtteilsanspruch haben, sollte man mit ihnen parallel zum Aufsetzen des Erbvertrages einen vereinbaren. Und schließlich kann ein Erbvertrag auch so aussehen, dass jeder Gatte darin seine leiblichen als alleinige Erben einsetzt und der überlebende Partner zu seinen Gunsten ein Vermächtnis erhält, das ihm etwa ein Wohnrecht an einer Immobilie oder ein generelles Nießbrauchrecht am Erbe einräumt.
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